Erfolgsfaktor Rezensionen
Ein Tipp, den ich in meinen Gesprächen mit Autoren niemals versäume an die Frau und an den Mann zu bringen, ist, sich um Amazon-Rezensionen zu kümmern. Man kann zu Amazon durchaus kritisch stehen, doch Fakt ist, dass die Plattform für den Erfolg von Büchern ein zentrales Medium ist. Denn selbst wenn Leser aus Loyalität zu ihrem Buchhändler um die Ecke nicht bei Amazon kaufen, informieren sie sich häufig vorab im Netz. Wie wird das Buch beschrieben und was sagen andere? Als Kaufanreiz wirken auf uns jedoch nicht nur inhaltliche, sondern auch quantitative Aspekte, nämlich schlichtweg die Anzahl von Rezensionen, die ein Buch oder Produkt generiert. Wenn wir zwischen zwei Produkten schwanken, werden wir eher zu dem Produkt greifen, das mehr Bewertungen erhalten hat – sofern diese nicht durchweg negativ sind. So erklärt sich auch das sich selbst verstärkende Bestsellerprinzip: Hat ein Buch es einmal auf die Bestsellerliste geschafft, entwickelt sich ein Momentum, das die Buchverkäufe zusätzlich pusht und das Buch noch erfolgreicher macht. Deswegen können Titel oft jahrelang ihre Bestsellerplatzierung behaupten.
Für uns als Autorin oder Autor bedeutet das, dass Amazon-Rezensionen ein guter Hebel sind, um auf unser Buch aufmerksam zu machen und die Verkaufserfolge zu unterstützen. Soweit die gute Nachricht. Die Kehrseite ist, dass die meisten unserer Leser nicht von alleine darauf kommen, unser Buch zu rezensieren. Da mögen sie noch so begeistert von unserem Buch sein, die Hürde, eine kleine Bewertung auf Amazon zu hinterlassen, scheint für viele Menschen groß zu sein. Unser Auftrag lautet also, die Hürde zu verkleinern.
Was können wir tun, um unsere Leserinnen und Leser zu ermutigen, eine Amazon-Rezension zu schreiben? Wir fordern sie explizit dazu auf. Hier ein paar Ideen dazu:
1. Ein guter Ort dafür ist zum Beispiel das Vorwort unseres Buches.
Beispieltext:
„Tipp/P.S.: Wenn Ihnen dieses Buch gefallen hat, Sie Denkanstöße und gute Impulse mitnehmen konnten, werden andere Menschen dankbar für Ihre Buchempfehlung sein. Hinterlassen Sie gerne ein oder zwei Sätzchen als Rezension in den bekannten Onlineshops. Tausend Dank dafür im Voraus!“
2. Wenn wir das Buchcover in unsere E-Mail-Signatur einbinden, verweisen wir auch dort darauf, dass wir uns über Rezensionen freuen.
Beispieltext:
„Ich bin neugierig, wie Ihnen das Buch gefällt. Schreiben Sie mir gerne eine Online-Rezension.“
3. Sollte es zum Buch vor dem offiziellen Erscheinungstermin eine Leseprobe vorab (digital oder Print) geben, wird dort der Erscheinungstermin genannt und wir fügen dem hinzu:
„Ab dem 15.10. ((= Erscheinungstermin)) rezensierbar! Ich bin gespannt auf Ihre Meinung und freue mich auf Ihre persönliche Bewertung meines Buches.“
4. Auch in den Social Media, die sich hervorragend eigenen, um die Neugier der Menschen auf dein Buch zu wecken, können wir immer wieder darauf hinweisen, dass eine Rezension toll wäre.
Fazit: Letztlich eignen sich alle Kontaktpunkte mit potenziellen Lesern dazu, aktiv für Rezensionen zu werben: Flyer, Podcasts, Blogs, Homepage, Newsletter etc. Je mehr solcher Kontaktpunkte wir haben oder schaffen, desto größer wird letztlich die Ausbeute sein.
Was nicht funktioniert bzw. was zum Beispiel bei Amazon als Regelverstoß gilt und verboten ist, sind jegliche Arten von Vergütung im Austausch für eine Bewertung (einschließlich kostenloser Produkte).
By the way: Ob Rezensionen authentisch oder zum Beispiel gekauft sind, lässt sich mit einem Tool in Sekundenschnelle feststellen: https://reviewmeta.com/ Da Bücher ganz entscheidend von der Glaubwürdigkeit ihrer Autoren leben, wäre es dumm, diese aufs Spiel zu setzen.
Last but not least: Voraussetzung, um eine Amazon-Rezension schreiben zu können, ist ein Amazon-Konto und ein Mindestumsatz von 50 € innerhalb der letzten 12 Monate. Ein Kauf des Produktes, das man rezensiert, über Amazon ist mithin NICHT notwendig.
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