Wie wir uns selbst so vorstellen, dass wir anderen in Erinnerung bleiben

Neulich war ich auf einem Networking-Treffen, das seit langer Zeit mal wieder als Präsenzveranstaltung stattfand. Die Gruppe war klein genug, so dass sich alle Teilnehmerinnen (in diesem Fall tatsächlich nur Frauen) vorstellen konnten. Ihr kennt das: Bei manchen dauert solch eine Kurzvorstellung eine Minute, bei anderen eine gefühlte halbe Stunde. Und dass, obwohl wir in der persönlichen Vorstellung doch eigentlich Routine haben müssten, denn wie oft haben wir das schon gemacht! Auf einem Event, in einem Zoom Call, in einer E-Mail. Auch in meinem Autorenworkshop ist die Vorstellung des eigenen Autorenprofils ein wichtiger Baustein, den wir in der Gruppe üben. Ziel ist es, uns dabei nicht nur kurz und überzeugend zu präsentieren, sondern auch ein möglichst konkretes Bild von uns zu zeichnen. Und dafür brauch es keine halbe Stunde, sondern drei Dinge, die wir berücksichtigen sollten.

1. Expertise

Wer bin ich, was tue ich und was sind meine Leistungen? Positive Adjektive (führende, bekannte, einflussreichste) und konkrete Angaben (Autorin von sechs Büchern) unterstreichen unsere Expertise und Autorität.

Beispiele:

• Ich bin Autorencoach und Literaturagentin und seit 1987 in der Buchbranche tätig.

• Lukas Pohl ist Unternehmer, Managementtrainer und Buchautor und gilt als führender Experte für xy im deutschsprachigen Raum.

• Yuval Noah Harari ist Historiker, Philosoph und Buchautor und gilt heute als einer der einflussreichsten öffentlichen Intellektuellen weltweit.

2. Beweis

Wenn wir unser Profil mit wohlklingenden Behauptungen begonnen haben, sollten wir dies im nächsten Step beweisen. Dies funktioniert, indem wir unsere Behauptungen mit Zahlen, Daten, Fakten untermauern.

Beispiele:

• Von 1992 bis 2016 war ich Programmleiterin des xy-Verlages und habe mehr als 1000 Bücher auf den Markt gebracht.

• Yuval Noah Harari ist Bestsellerautor von drei Büchern, die in 60 Sprachen mehr als 30 Millionen Mal verkauft wurden.

3. Individuelle Note oder Besonderheit

Im letzten Punkt unserer Selbstdarstellung geht es darum, unsere Leidenschaft, unsere Überzeugung, unseren besonderen Blickpunkt zu transportieren. Das, was uns besonders macht, soll hier auf den Punkt gebracht werden.

Beispiele:

• Mein Claim lautet „Making people write the best books they can” und er spiegelt meine Leidenschaft wieder, aus Autorinnen und Autoren das Beste herauszuholen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

• Yuval Noah Harari forscht aktuell zu den Themen: Gibt es Gerechtigkeit in der Geschichte? Kennt die Geschichte eine Richtung? Wurden die Menschen im Laufe der Geschichte glücklicher? Welche moralischen Fragen werfen Wissenschaft und Technik im 21. Jahrhundert auf?

Also: Wenn du dich das nächste Mal vorstellst, beginne damit, wer du bist und worin deine Expertise liegt, belege dies mit Fakten und Zahlen und runde deine Vorstellung mit einer persönlichen Note ab. Sei knapp und kreativ und präsentiere dich so, dass man dich in Erinnerung behält. Good luck!