Was gehört in ein gutes Buch-Exposé?
Mit einem Exposé und einigen Seiten Probetext stellen Sie Ihr Buchprojekt ausgewählten Verlagen vor. Das Exposé ist die Grundlage dafür, ob ein Verlag anbeißt und Interesse hat oder dankend ablehnt.
Voraussetzung für einen positiven Verlagsbescheid ist zunächst einmal, dass Ihr Buchprojekt in das Programmportfolio des angesprochenen Verlages passt. Damit besteht Ihre erste Hausaufgabe darin, sich mit den Programmen der Verlage, die Sie ansprechen wollen, vertraut zu machen. Da jeder Verlag eine eigene Website hat, ist diese Aufgabe leicht zu bewältigen. Checken Sie, ob Ihre Buchidee von der Gesamtausrichtung (Sachbuch/Fachbuch/Ratgeber, Thema, Pricing, Umfang etc.) zum Portfolio des Verlages passt.
Eine andere gute Möglichkeit, die Kompabilität des Verlages zu prüfen, ist der Besuch im Buchhandel. Sprechen Sie mit den Buchhändlern über Ihr Thema. Haben sie eine Empfehlung für Sie? Mit welchen Verlagen haben Buchhändler gute Erfahrungen gemacht?
Inzwischen haben die meisten Verlage Ihre eigene Exposé-Checkliste zum Download auf ihren Websites. In der Regel werden diese etwas weniger umfangreich sein als die folgende 20-Punkte-Liste. Wenn Sie es besonders gut machen wollen, empfiehlt sich eher mehr denn zu wenig Text.
1. Arbeitstitel und Untertitel
Je besser Ihre Titelidee ist, desto mehr Aufmerksamkeit wird das Projekt generieren, auch wenn dieser Arbeitstitel noch nicht final ist.
2. Autor mit Name und Anschrift
3. Status des Projektes
Konzept, Gliederung, Probetext, fertiges Manuskript?
4. Möglicher Abgabetermin
5. Wunschtermin für die Veröffentlichung
6. Geplanter Umfang in Zeichen
7. Extras
Fotos, Illustrationen, sonstige Beigaben?
8. Platzierung im Buchhandel
Ein Vergleich mit den Büchern, die zu Ihrem im Wettbewerb stehen, hilft. Ein Gang in die Buchhandlung auch.
9. Zielgruppe
Tipp: So breit wie möglich und so spitz wie nötig.
10. Thema
Worum geht es thematisch? Was ist der besondere Ansatz des Buches?
11. Das Buch in Kürze
Umreißen Sie den Inhalt des Buches. Wovon handelt es? Welches Problem adressiert es? Welchen Nutzen bietet es? Was ist die zentrale Message? Auf welche Frage gibt das Buch Antwort? Für wen ist es geschrieben? – Beispiele für solche Texte finden Sie auf den Verlagswebsites oder auch im Online-Buchhandel.
12. Formulieren Sie Werbeaussagen, die Ihrer Meinung nach das Buch mit wenigen Worten für den Leser interessant machen. Warum soll jemand Ihr Buch kaufen?
13. Autorenprofil
Wo liegt Ihre Absenderkompetenz für das Thema? Was belegt Ihren Expertenstatus? Nennen Sie Ihre bisherigen Publikationen.
14. Aufbau des Buches und Lesernutzen
Wie ist das Buch aufgebaut? Wie lassen sich die Großkapitel und das Konzept beschreiben? Welche Tonalität hat es (pragmatisch, unterhaltsam, inspirierend, motivierend, polarisierend ...) Was nimmt der Leser aus dem Buch mit?
15. Gliederung des Buches nach Kapiteln
Die Gliederung muss nicht final sein. Schön ist ein sogenanntes „sprechendes Inhaltsverzeichnis“, das den roten Faden des Buches herstellt.
16. Herangehensweise und Stil des Buches
Welcher Schreibstil? Welche Textelemente?
17. Wo liegt die aktuelle Relevanz des Buchthemas? Wo seine Berechtigung?
Welche gesellschaftlichen Trends/Themen greift es auf? Auf welche zentralen Fragen oder Strömungen gibt es Antwort? Was ist neu?
18. Konkurrenzanalyse
Welche Bücher gibt es im Umfeld Ihres Buches? Wo sind Überschneidungen, wo Unterschiede und Abgrenzungen? Bitte nicht formulieren „Mein Buch ist einzigartig, es gibt nichts Vergleichbares.“ Wenn dem wirklich so ist und Ihr Buch weit und breit keine Anknüpfungspunkte im Markt hat, könnte dies auch daran liegen, dass das Thema nicht von Belang ist.
19. Welche Kernthesen enthält das Buch, vertritt der Autor?
20. Wie kann der Autor die Vermarktung des Buches begleiten und unterstützen?
Eigenes Netzwerk? Pressekontakte? Website, Social Media?
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