Vier Ratschläge für Menschen mit Schreiblust von Wolf Schneider
„Um das Unmögliche zu erreichen: gelesen zu werden (...)“, gibt Deutschprofi Schneider vier höchst praktikable Tipps für alle Schreibenden, die tageintagaus per Mail oder im Internet ihrer Schreiblust frönen. Man darf sich also vor allem als Twitterer, Facebooker und WhatsApper angesprochen fühlen.
„1. Schreibt viel seltener. Haltet euch an den grandiosen Satz des Arthur Schopenhauer: Was ist die erste Regel des guten Stils? ‚Dass man etwas zu sagen habe – oh, damit kommt man weit!’“
2. Schreibt viel kürzer. (...)
3. Beherzigt, dass der Leser einer ist, der umworben sein will: durch Lebendigkeit, durch Verblüffung – und durch Wörter mit Saft! Tod also allen Mode- und Imponiervokabeln, der Entrepreneurship, dem Lifehack und dem Paradigmenwechsel.
4. Lest euren Text noch mal, ehe ihr ihn sendet – mit der Chance, ihn zu verbessern oder zu vergessen.“ (Weser Kurier, 8.6.2017)
Wolf Schneider (92 J.) gilt als renommierter Verfechter einer lesbaren deutschen Sprache. Er war Leiter der Nachrichtenredaktion der Süddeutschen Zeitung, Verlagsleiter des Stern, Chefredakteur der Welt und viele Jahre Leiter der Hamburger Journalistenschule. Sein Buch „Deutsch für Profis“ gehört zu den Standardwerken für alle Schreibenden.
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